Shén Dào

psychosomatische Prozessarbeit


"Wachsen ist ein natürlicher Prozess; wir können ihn nicht erzwingen. Vielmehr unterliegt er denselben Gesetzen wie alles Leben.
Ein Baum zum Beispiel wächst nur, wenn seine Wurzeln tiefer in die Erde wachsen.
Der Mensch lernt, indem er seine Wurzeln stärkt, die ihn mit seiner Vergangenheit verbinden. Und die Vergangenheit des Menschen ist sein Körper. "

 

A. Lowen 1975

Wie ist ein solcher Prozess organisiert?

In einer Serie von 10 bis 12 Arbeitssitzungen (Dauer ca. 1,5 Stunden) werden alte, festgefahrene Strukturen - sowohl körperlicher als auch emotionaler Art - systematisch durchgearbeitet und transformiert.

Die ersten 3 Sitzungen können als Set betrachtet werden und daher auch separat von den übrigen, immer im Abstand von einer Woche genommen werden.

 

Diesem Satz von 3 Thoraxsitzungen folgen Beckensitzungen (4/5/6) und schließlich eine Kopfsitzung (7), die nur als zusammenhängende Einheit im Wochenrhythmus gegeben werden. (1 bis 7)

Schließlich gibt es noch 3 Integrationssitzungen, im Abstand von 14 Tagen, um letzte Asymmetrien zu lösen und den Körper als ganzheitlichen Organismus auf der Meridianebene auszugleichen und die neuen Erkenntnisse strukturell zu integrieren.

Wie funktioniert Shén Dào Prozessarbeit?


Shen Dào verbindet die Arbeit am tiefen Bindegewebe mit der Traditionellen Chinesischen Medizin und zielt auf eine tiefe strukturelle Integration von Körper und Persönlichkeit. Viele Emotionen sind in den Gewebefasern gespeichert, wie Notizen in Ordnern eines riesigen Archivs. Wie der ganzheitliche Ansatz der TCM behauptet, steht das emotionale Gleichgewicht in engem Zusammenhang mit den Organen und dem Bewegungsapparat. Durch die tiefe manuelle Manipulation auf der Ebene der Faszien kann der Körper alte Strukturen, die physisch und emotional zugleich sind, loslassen, um den Körper neu zu strukturieren, um ausgeglichen, stark und flexibel zu sein.

Woher kommt diese Arbeit?

SHÉN DÀO hat mehrere Quellen - zum einen die Faszienbehandlungen von Ida Rolf (Rolfing), zum anderen die Theorie der Charakterstrukturen, die von Wilhelm Reich entworfen und dann von Alexander Lowen (Bioenergetik), Ron Kurtz (Hakomi) u.a. weiterentwickelt wurde. Die Reihe der Faszienbehandlungen wurde von meinem Ausbilder Dr. Achim Eckert so angeordnet, dass sie dem Fluss des Qi in den Meridianen entspricht. In diesem Sinne ist SHÉN DÀO eine Form der tiefen Körperarbeit, die westliche und östliche Ansätze integriert.
 
Was ist der methodische Ansatz?

* Die tiefe Bindegewebsarbeit entspannt systematisch die gesamte Körperstruktur, lockert verkürzte und verkrampfte Muskeln, so dass sich der Körper wieder aufrichten kann.

* Reichs Arbeit und Atemtechniken lösen die emotionalen und muskulären Blockaden auf. (primär im Thorax, um die allgemeine Atemkapazität zu erhöhen)   

* Meridiane, sprich Energiekanäle, verlaufen größtenteils in den Faszienräumen zwischen den Muskeln; blockierte Muskeln als Folge von vergangenen Traumata oder chronische körperliche und emotionale Spannungen behindern den Qì-Fluss in den Meridianen.

> SHÉN DÀO lockert die Muskeln, was zu einem stärkeren Qi-Fluss führt, der wiederum Gesundheit und Vitalität fördert.

> Akupressurpunkte und Meridian-striche lenken und harmonisieren die Energien des Körpers.


Während der langen Serie, von Sitzung 1 bis zu den Integrationssitzungen ist es besonders förderlich, wenn noch 1 bis 3 Termine für Gespräche vereinbart werden. Mittels Fragebögen zur Reich'schen Charakterlehre wird die Familienstruktur beleuchtet, was wiederherum die Körpersitzungen sehr kraftvoll macht. So gehen Körperarbeit und Gespräch Hand in Hand und aktivieren sich wechselseitig.